Anhang zur Konzernrechnung

Informationen zum Bericht

Dieses Kapitel beschreibt die Basis, aufgrund derer der Finanzbericht erstellt worden ist, und gibt einen Überblick der wichtigsten allgemeinen Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden sowie Annahmen und Einschätzungen des Managements.

Basis der Finanzberichterstellung

Die Konzernrechnung der Georg Fischer AG (GF) wurde in Übereinstimmung mit den gesamten Richtlinien der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) erstellt. Im Weiteren wurden die Bestimmungen des Kotierungsreglements der SIX Swiss Exchange sowie des schweizerischen Aktienrechts eingehalten. Die Konsolidierung erfolgt aufgrund der nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüsse der GF Konzerngesellschaften. Einheitlicher Stichtag ist der 31. Dezember.

Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden

Die Konzernrechnung wurde unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips erstellt, mit Ausnahme der börsennotierten Wertschriften und der derivativen Finanzinstrumente, die zu aktuellen Werten bewertet werden. Die Erstellung der Konzernrechnung verlangt vom Management, Einschätzungen und Annahmen zu treffen, welche die ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Bilanzierung beeinflussen. Wenn derartige Einschätzungen und Annahmen, die vom Management zum Zeitpunkt der Bilanzierung nach bestem Wissen getroffen worden sind, später von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen, werden die ursprünglichen Einschätzungen und Annahmen in jenem Berichtsjahr entsprechend angepasst, in dem sich die Gegebenheiten geändert haben.

Änderungen von Rechnungslegungsgrundsätzen

Im Berichtsjahr haben sich die Rechnungslegungsgrundsätze der Swiss GAAP FER nicht geändert.

Konsolidierungskreis und -methoden

Die Konzernrechnung umfasst GF sowie alle GF Konzerngesellschaften, an denen GF direkt oder indirekt mit mehr als 50% der Stimmrechte beteiligt ist oder für die sie die operative und finanzielle Führungsverantwortung trägt (wobei GF und diese GF Konzerngesellschaften den Konzern darstellen). Diese GF Konzerngesellschaften werden voll konsolidiert. Aktiven und Passiven sowie Erträge und Aufwendungen werden nach der Methode der Vollkonsolidierung zu 100% übernommen, konzerninterne Beziehungen (Forderungen und Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen) eliminiert und die Anteile von Minderheitsaktionären bzw. -gesellschaftern am Eigenkapital sowie am Ergebnis von konsolidierten Unternehmungen separat, aber als Teil des Konzerneigenkapitals bzw. -ergebnisses ausgewiesen. Zwischengewinne auf konzerninternen Transaktionen und Beständen werden ergebniswirksam eliminiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten einer akquirierten GF Konzerngesellschaft werden dabei mit den nach konzerneinheitlichen Grundsätzen zum Verkehrswert bewerteten Nettoaktiven zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet und der Unterschiedsbetrag wird als Goodwill erfasst, der mit dem Konzerneigenkapital verrechnet wird. Bei einer Erhöhung der Beteiligungsquote einer bereits konsolidierten Konzerngesellschaft wird der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Eigenkapital im Goodwill erfasst.

Gemeinschaftsorganisationen (Joint Ventures), für die GF die gemeinschaftliche Führung zusammen mit einem Joint-Venture-Partner ausübt, werden nach der Methode der Quotenkonsolidierung in die Konzernrechnung miteinbezogen.

Gesellschaften, an denen GF stimmenmässig mit mindestens 20%, aber weniger als 50% beteiligt ist oder auf die GF auf andere Weise massgeblichen Einfluss ausübt, werden nach der Equity-Methode erfasst und unter den Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften ausgewiesen. Beteiligungen unter 20% werden zum Verkehrswert bewertet und unter den übrigen Finanzanlagen bilanziert.

Währungsumrechnung

Die einzelnen GF Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse in ihrer funktionalen Währung. Die in Fremdwährung gehaltenen Aktiven und Verbindlichkeiten werden zum Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Die sich aus Transaktionen und aus der Umrechnung von Bilanzpositionen in Fremdwährung ergebenden Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Erfolgsrechnung ausgewiesen.

Die Konzernrechnung wird in Schweizer Franken ermittelt und dargestellt. Die Fremdwährungsabschlüsse der ausländischen GF Konzerngesellschaften werden zu Konsolidierungszwecken wie folgt in Schweizer Franken umgerechnet: Bilanz zu Wechselkursen am Bilanzstichtag, Erfolgs- und Geldflussrechnung zum durchschnittlichen Kurs des Geschäftsjahres. Aus der unterschiedlichen Umrechnung von Bilanzen und Erfolgsrechnungen sowie aus der Umrechnung von Konzerndarlehen mit Beteiligungscharakter in fremden Währungen entstehende Umrechnungsdifferenzen werden unter Berücksichtigung des latenten Steuereffekts im Eigenkapital erfasst. Bei Veräusserung einer ausländischen GF Konzerngesellschaft werden die zugehörigen kumulierten Fremdwährungsdifferenzen in die Erfolgsrechnung übertragen.

Sonstige Bewertungsmethoden

Wichtige Bewertungsmethoden, die notwendig sind, um die jeweiligen Erläuterungen zu verstehen, werden unter den entsprechenden Erläuterungen ausgeführt.

Annahmen und Einschätzungen des Managements

Die Rechnungslegung erfordert Einschätzungen und das Treffen von Annahmen, welche die Konzernrechnung von GF insbesondere in den nachstehend beschriebenen Bereichen massgeblich beeinflussen können, sollten die tatsächlichen Ergebnisse von den Annahmen und Einschätzungen des Managements abweichen. Diese Annahmen und Einschätzungen des Managements sind in den folgenden Erläuterungen ausgewiesen:

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Annahmen und Einschätzungen des Managements

Erläuterungen

Ertragssteuern

1.5

Wertminderungen von Anlagegütern

2.4

Wertminderung von immateriellen Anlagen

2.5

Rückstellungen für Gewährleistungen und belastende Verträge

2.6

Wertminderungen von Finanzanlagen

5.2

Von Swiss GAAP FER nicht definierte Kennzahlen

GF verwendet bestimmte Kennzahlen für die Leistungsbemessung, die nicht nach Swiss GAAP FER definiert sind. Da diese Kennzahlen nicht nach Swiss GAAP FER definiert sind, kann die Vergleichbarkeit mit ähnlichen Zahlen anderer Unternehmen eingeschränkt sein. Zur besseren Erläuterung dieser Kennzahlen werden sie im Folgenden vorgestellt. Zusätzlich wird auf der Website von GF eine Überleitung bestimmter Kennzahlen vorgenommen: 

Alternative Performance Measures (APMs)

«Auftragseingang» bezieht sich auf den Eingang einer Bestellung eines Kunden. Um als Auftragseingang zu gelten, muss eine verbindliche Bestellung oder Auftragsbestätigung vorliegen.

«Auftragsbestand» zum Ende der Berichtsperiode entspricht dem Auftragsbestand zum Ende der Vorperiode zuzüglich des Auftragseingangs der Berichtsperiode abzüglich des Bruttoumsatzes der Berichtsperiode.

«Umsatzwachstum» bezieht sich auf das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

«Organisches Wachstum» bezeichnet das Umsatzwachstum bereinigt um Währungseffekte und Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreises.

«Bruttowertschöpfung» enthält alle betrieblichen Erträge abzüglich des Material- und Warenaufwands, der Bestandesänderungen der Vorräte und des Betriebsaufwands. Da das Zwischentotal «Bruttowertschöpfung» für GF eine wichtige Steuerungsgrösse darstellt, erfolgt ein separater Ausweis in der Erfolgsrechnung.

«EBITDA» entspricht dem betrieblichen Ergebnis (EBIT) vor Abschreibungen auf Sachanlagen und Amortisation auf immaterielle Anlagen.

Als «Einmaleffekte» werden transaktionsbezogene Einflüsse bezeichnet, die aufgrund des einmaligen Vorgangs einer spezifischen Transaktion in der Zukunft nicht erneut erwartet werden.

«EBIT vor Einmaleffekten» entspricht dem betrieblichen Ergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten und ist definiert als:

+/– Betriebliches Ergebnis (EBIT)
+ Einmaleffekte

«EBIT nach Steuern» entspricht dem betrieblichen Ergebnis (EBIT) nach laufenden Steuern und ist definiert als:

+/– Betriebliches Ergebnis (EBIT)
Laufende Ertragssteuern

Der «Freie Cashflow» setzt sich aus dem Cashflow aus Betriebstätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit zusammen: 

+/– Cashflow aus Betriebstätigkeit
+/– Cashflow aus Investitionstätigkeit

Beim «Freien Cashflow vor Akquisitionen/Devestitionen» werden zusätzlich die liquiditätswirksamen Effekte aus Unternehmenskäufen/-verkäufen exkludiert:

+/– Freier Cashflow
+/– Cashflow aus Akquisitionen/Devestitionen

Die «Nettoverschuldung» bezeichnet das verzinsliche Fremdkapital abzüglich der flüssigen Mittel und der Wertschriften:

+ Zinstragende Finanzverbindlichkeiten
Flüssige Mittel
Wertschriften

Der «Nettoverschuldungsgrad» gibt an, wie viele Jahre es dauern würde, bis GF seine Schulden zurückbezahlt hat, wenn die Nettoverschuldung und der EBITDA konstant gehalten würden, und ist wie folgt definiert: Nettoverschuldung geteilt durch EBITDA.

Die «Eigenkapitalquote» gibt an, wie viel des Gesellschaftsvermögens aus dem Eigenkapital finanziert wird. Es ist definiert als: Eigenkapital im Verhältnis zu Verbindlichkeiten und Eigenkapital.

Die «Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE)» stellt die Rentabilität des Eigenkapitals dar und ist wie folgt definiert: Jahresüberschuss im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital inkl. Minderheitsanteilen.

«Investitionen in Sachanlagen (Capex)» misst die Zugänge zu den Sachanlagen.

Das «Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital, NWC)» ist die Differenz zwischen dem Umlaufvermögen des Unternehmens und den kurzfristigen Verbindlichkeiten und ist wie folgt definiert:

+ Vorräte
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
+ Geleistete Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen

Das «Investierte Kapital (Invested Capital, IC)» ist ein Indikator, der den Gesamtbetrag der von Aktionären, Kreditgebern und anderen Finanzierungsquellen investierten Mittel misst. Es ist definiert als:

+/– Nettoumlaufvermögen
+ Forderungen aus Ertragssteuern
+ Übrige Forderungen
+ Betriebliche Sachanlagen
+ Immaterielle Anlagen
Rückstellungen
Laufende Steuerverpflichtungen
Rechnungsabgrenzungen
Personalvorsorgeverpflichtungen
Übrige Verbindlichkeiten

Der «Return on Invested Capital, ROIC» misst die Fähigkeit des Unternehmens, investiertes Kapital effizient einzusetzen. Er ist definiert als: EBIT nach Steuern dividiert durch das durchschnittlich investierte Kapital multipliziert mit 100. Das durchschnittlich investierte Kapital wird berechnet, indem das investierte Kapital zu Beginn der Periode zu dem investierten Kapital am Ende der Periode addiert und die Summe durch zwei dividiert wird.

Der «Vermögensumschlag» zeigt, wie häufig das investierte Kapital im Berichtszeitraum umgeschlagen wird, und ist definiert als: Umsatz im Verhältnis zum durchschnittlich investierten Kapital.

«Forschung und Entwicklung» bezieht sich auf Aktivitäten bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen oder Produkte oder der Verbesserung bestehender Dienstleistungen oder Produkte.

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