Berichterstattungsansatz
Der vorliegende Bericht umfasst den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022. Er wurde unter Bezugnahme auf die GRI-(Global Reporting Initiative) und SASB- (Sustainability Accounting Standards Board) Standards sowie das THG-Protokoll erstellt.
Seit der Veröffentlichung seines ersten Umweltberichts im Jahr 1997 hat GF den Umfang der erfassten und erhobenen nachhaltigkeitsrelevanten Daten kontinuierlich ausgeweitet. Ursprünglich wurden ausschliesslich Umweltkennzahlen erhoben. 2005 kamen Sozialkennzahlen hinzu.
Dieser Nachhaltigkeitsbericht beruht auf dem Berichtszeitraum gemäss dem Corporate Reports 2022. Die Nachhaltigkeitsberichte früherer Zeiträume können online auf der Website von GF und im Konzernarchiv abgerufen werden. GF hat diesen Bericht unter Bezugnahme auf die GRI- sowie die SASB-Standards erstellt. Das Unternehmen hat 2020 erstmals ein Mapping vorgenommen, um die Nachhaltigkeitsoffenlegungen von GF auf die SASB-Standards auszurichten (siehe GRI Tabelle). Emissionen werden gemäss dem Greenhouse Gas Protocol (THG-Protokoll) getrennt nach Scope 1, 2 und 3 erfasst. Angaben zum Energieverbrauch, zu den THG-Emissionen und zum Management von Wasser als Ressource werden ebenfalls jährlich im Rahmen des CDP veröffentlicht.
Die Aufstellung der in diesem Nachhaltigkeitsbericht enthaltenen Gesellschaften entspricht der Aufstellung der Beteiligungsgesellschaften im Corporate Governance Bericht 2022. Nicht berücksichtigt sind Gesellschaften, die im Berichtszeitraum von GF übernommen worden und seit weniger als einem Jahr mit dem Unternehmen verbunden sind. Gesellschaften mit weniger als zehn Mitarbeitenden legen lediglich Daten zur Zahl der Arbeitsunfälle vor.
2022 beteiligte sich das Unternehmen abermals am S&P Global Corporate Sustainability Assessment (CSA) und legte dabei Daten für den Berichtszeitraum 2021 vor.1 Zusätzlich wurden GF Piping Systems und GF Casting Solutions 2022 einer jährlichen Neubewertung durch EcoVadis unterzogen.
Weitere Informationen zu den Rankings von GF enthalten das Kapitel zur Nachhaltigkeits-Governance in diesem Bericht sowie die Seite Investor Relations auf der Konzernwebsite.
Umfang von Datensammlung und Berichterstattung
Im Berichtsjahr gehörten 138 Gesellschaften zu GF. Rund 77% dieser Gesellschaften weisen ihre Sozial- und Umweltkennzahlen aus, womit 78% der Belegschaft abgedeckt sind. Von diesen Gesellschaften sind 93% Produktionsstätten.2
Im Jahr 2022 wurde der Umfang der Berichterstattung im Einklang mit den organisatorischen Anpassungen von GF folgendermassen angepasst:
- 2022 wurden zwei Produktionsstätten von GF Piping Systems in Brasilien sowie die neue Produktionsstätte von GF Casting Solutions in Shenyang (China) in die Berichterstattung ab Januar 2022 einbezogen.
- Das veräusserte GF Werk Linamar in Mills River im US-Bundesstaat North Carolina wurde per 1. April 2022 aus der Berichterstattung herausgenommen. Die Verkaufsgesellschaft von GF Machining Solutions in der Türkei wurde per 31. Dezember 2021 nicht mehr berücksichtigt.
Wie in den bisherigen Berichtszeiträumen sind in den in diesem Nachhaltigkeitsbericht enthaltenen Angaben die jeweiligen Beteiligungen berücksichtigt, die GF an den einzelnen Konzerngesellschaften hält. Die Kriterien für die Aufnahme von Gesellschaften in diesen Bericht entsprechen dem in der Finanzberichterstattung verwendeten Ansatz und lauten wie folgt:
- Die Konzernrechnung umfasst GF sowie alle GF Konzerngesellschaften, an denen GF direkt oder indirekt mit mehr als 50% der Stimmrechte beteiligt ist oder für die GF die operative und finanzielle Führungsverantwortung trägt (wobei GF und diese GF Konzerngesellschaften den GF Konzern darstellen). Diese GF Konzerngesellschaften werden voll konsolidiert.
- Bei Unternehmen, an denen GF eine Joint-Venture-Beteiligung von 50% oder weniger hält, werden die Daten zu Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit, Belegschaft und Finanzen entsprechend diesem Anteil gewichtet.
Die Finanzkennzahlen entsprechen den Richtlinien der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und stimmen mit den im Finanzbericht 2022 enthaltenen Angaben überein. Die ökonomischen Kennzahlen beziehen sich auf alle Gesellschaften innerhalb des Konsolidierungskreises, die auch im Finanzbericht 2022 aufgeführt sind.
Die in diesem Bericht dargelegten Sozialkennzahlen umfassen weltweit alle Verkaufs- und Produktionsgesellschaften von GF mit mehr als zehn Mitarbeitenden (106 Rechtseinheiten insgesamt). Diese Gesellschaften übermitteln den Nachhaltigkeitsteams auf Divisions- und Konzernebene ihre Nachhaltigkeitsdaten monatlich, vierteljährlich sowie halbjährlich über das Sustainability Information System (SIS). Die Umweltkennzahlen der Produktionsgesellschaften werden im selben Rhythmus erhoben (56 rechtliche Produktionsstätten). Der Berichtszyklus richtet sich nach dem Beitrag der einzelnen Gesellschaft zum konsolidierten Ergebnis und zu dieser Kennzahl. Der Treibstoffverbrauch von Firmenfahrzeugen fliesst in die Sozialdatenberichterstattung ein und wird folglich ebenfalls von Verkaufsgesellschaften ausgewiesen. Diese weisen nur Sozialdaten aus, zumal die Auswirkungen ihrer Umweltdaten vernachlässigbar sind.3 Darüber hinaus legen alle Gesellschaften von GF unabhängig von ihrem Personalbestand Angaben zu Arbeitsunfällen vor.
Zur Erhebung der Umweltkennzahlen verfolgt GF den Energie- und Wasserverbrauch (auf der Input-Seite) sowie die Luft- und Treibhausgasemissionen und die Abfall- und Abwassermengen (auf der Output-Seite). Überdies berechnet GF seine Scope-3-THG-Emissionen seit 2019 gemäss dem Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard. Diese Emissionen resultieren aus Aktivitäten, die GF nicht direkt kontrolliert, aber durch seine Wertschöpfungskette indirekt beeinflusst.
Ziele des Nachhaltigkeitsrahmens 2025 und deren Berechnung
Der Nachhaltigkeitsrahmen 2025 wurde 2021 eingeführt und ist Bestandteil der Strategie 2025. Seine Ziele müssen innerhalb von fünf Jahren bis Ende 2025 erreicht werden.
Um den Gesellschaften einen realistischen Zeitrahmen für die Erreichung der Ziele vorzugeben, werden nur die Gesellschaften in die Berechnung der Fortschritte in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele 2025 einbezogen, die das gesamte Jahr bis Ende 2022 zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung von GF beigetragen haben. Gesellschaften, die erst im Lauf des Berichtsjahres in die Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgenommen werden, erhalten individuelle Ziele vorgegeben.
Die Akquisition, Veräusserung und Schliessung von Unternehmen können sich ebenfalls auf die Ergebnisse auswirken. Die 2022 vorgenommenen organisatorischen Anpassungen sind im Abschnitt Umfang von Datensammlung und Berichterstattung erläutert. Frühere Änderungen sind im jeweiligen Nachhaltigkeitsbericht des betreffenden Jahres veröffentlicht.
Inwieweit die im Nachhaltigkeitsrahmen 2025 vorgegebenen Ziele in Bezug auf Wasser und Abfall erreicht worden sind, wird abhängig vom Produktionsvolumen berechnet. Das Produktionsvolumen wird basierend auf den Tätigkeiten der einzelnen Divisionen definiert. GF Piping Systems definiert das Produktionsvolumen als „produzierte Tonnen“, GF Casting Solutions hingegen als „Bruttowertschöpfung“ (umfasst alle betrieblichen Erträge abzüglich des Material- und Warenaufwands, der Bestandsänderungen der Vorräte und des Betriebsaufwands), während GF Machining Solutions die „geleisteten Arbeitsstunden“ heranzieht.
Ausserdem werden die CO2e-Emissionsziele des Nachhaltigkeitsrahmens ausgehend von angepassten THG-Emissionen von 2019 als Ausgangswert berechnet. Die CO2e-Emissionsziele wurden im Oktober 2022 von der Science Based Target Initiative (SBTi) genehmigt.
Für die Zielgrösse betreffend die Nachhaltigkeitsbewertungen der Lieferanten legt GF Piping Systems das Einkaufsvolumen von 2020 zugrunde. Da die Division eine konservative Lieferantenbasis aufweist, ergeben sich nur wenig Lieferantenwechsel. Bei GF Casting Solutions und GF Machining Solutions wurde das Einkaufsvolumen 2022 aktualisiert, zumal die Lieferantenbasis sich gegenüber 2020 veränderte. Beide Divisionen werden die Daten zum Einkaufsvolumen jährlich aktualisieren.
Umweltkennzahlen
Prognosen zu Umweltdaten
Um die Umweltdaten rechtzeitig zur Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts 2022 auszuweisen, wurden diese für das Gesamtjahr 2022 gemäss historischen Daten bis zum 31. Oktober 2022, also dem dritten Quartal 2022, bzw. in bestimmten Fällen bis zum 30. Juni 2022 geschätzt. Da der Berichtszyklus je nach dem Beitrag einer Gesellschaft zum konsolidierten Ergebnis und der ausgewiesenen Zahl schwankt, beruht die Prognose auf monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich erhobenen Daten von 2022. Im Nachhaltigkeitsbericht 2022 sind die tatsächlichen Sozialdaten enthalten. GF wird die tatsächlichen Umweltdaten im ersten Halbjahr 2023 veröffentlichen. Sollten die tatsächlichen Daten um mehr als 5% von der Prognose abweichen, wird die jeweilige Zahl angepasst. Um eine frühere Veröffentlichung der Daten sicherzustellen, beabsichtigt GF, über einen mittelfristigen Zeithorizont an der Prognose von Umweltdaten festzuhalten.
Die Prognose ist nur für Umweltdaten von Belang, weswegen sie nur Produktionsstätten abdeckt. Bei der Prognose wird ein „Best Fit“-Modell auf Basis der folgenden Datengrundlage zugrunde gelegt:
- Option 1: alle Standorte mit den grössten Beiträgen, sofern sie zum konsolidierten Gesamtjahresergebnis 2021 mehr als 90% beigesteuert haben. Dies entspricht 60% der Produktionsstandorte von GF im SIS.
- Option 2: alle Standorte mit den grössten Beiträgen sowie Standorte, die halbjährlich berichten, sofern die Standorte mit den grössten Beiträgen zum konsolidierten Gesamtjahresergebnis 2021 weniger als 90% beigesteuert haben. Dies entspricht 80% der Produktionsstandorte von GF im SIS.
- Bei beiden Optionen werden die Zahlen der verbleibenden Standorte auf Konzernebene extrapoliert, um 100% der Kennzahl auf Konzernebene abzudecken.
- Unter acht verschiedenen Prognosemethoden liefert die Analyse ein „Best Fit“-Modell mit der höchsten Genauigkeit, wenn dies mit dem letzten verfügbaren Berichtszeitraum für alle KPIs und Standorte verglichen wird. Das „Best Fit“-Modell wird herangezogen, um Daten für den jeweiligen Berichtszyklus der Standorte zu prognostizieren.
- GF ist sich bewusst, dass das „Best Fit“-Modell für das dritte Quartal nicht unbedingt das „Best Fit“-Modell für das vierte Quartal darstellt. Da jedoch nicht genug historische saisonale Daten für die Überprüfung dieses Verfahrens vorliegen, stützt sich das Unternehmen auf die Tatsache, dass die Saisonalität des vierten Quartals in mehreren Prognoseoptionen enthalten ist.
- 2022 schlossen sich vier neue Standorte der SIS-Berichterstattung von GF an. Für diese Standorte liegen keine historischen Daten vor (siehe oben). Folglich hat GF entschieden, diese Standorte aus der Prognose auszuschliessen.
- Daten zu Luftemissionen (vier Zahlen) werden jährlich ausgewiesen, da diese im Allgemeinen niedrig sind. Für 2022 hat das Unternehmen Daten aus dem Vorjahr (Gesamtjahr 2021) herangezogen, um die Prognose für 2022 zu erstellen.
Energie
Die Daten stammen von lokalen Messgeräten, Rechnungen von Versorgern oder Umweltmanagementsystemen. Der Energieverbrauch wird als Brutto- und Nettoenergieverbrauch offengelegt, wobei bei Letzterem verkaufte Energie nicht berücksichtigt wird. In der verkauften Energie sind nur verkaufte Abwärme bzw. verkaufter Dampf und Strom enthalten. Erneuerbare Energie umfasst vorwiegend eingekauften Strom und weniger als 0,1% Biogas gemäss der Offenlegung im Nachhaltigkeitsbericht 2022.
THG-Emissionen
GF befolgt den GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard (GHG Protocol Corporate Standard).
Scope-1- und Scope-2-Emissionen
Die Berechnungen von Scope-1- und Scope-2-Emissionen basieren auf standortspezifischen Daten für verbrauchten Treibstoff und eingekauften Strom. Bei diesen Berechnungen werden veröffentlichte Emissionsfaktoren und Treibhauspotenziale (GWPs) im Einklang mit dem GHG Protocol Corporate Standard verwendet. Biogene CO2-Emissionen und Prozessemissionen sind nicht wesentlich (<0,2% der gesamten Scope-1-Emissionen) und deswegen Teil der gesamten Scope-1-Emissionen. Scope-1-Emissionen werden gesamthaft ausgewiesen, da sie mehrheitlich durch CO2 zustandekommen, und die verbleibenden fünf Treibhausgase leisten nur einen geringen Beitrag (<1%). Die THG-Emissionen von Prozessen werden ebenfalls jährlich als Scope-1-Emissionen erfasst. Diese Emissionen werden entweder gemessen oder berechnet, wobei ein GaBi-Emissionsfaktor (Software zur Beurteilung des Lebenszyklus von Produkten, v13.0 [12/2020]) zur Anwendung kommt.
GF berechnet die Scope-2-THG-Emissionen mit den standort- und marktbasierten Methoden und berücksichtigt die Auswirkungen von Zertifikaten für erneuerbare Energie gemäss dem THG-Protokoll. Marktbasierte Scope-2-Emissionen werden in den wissenschaftsbasierten Zielen von GF verwendet und gemäss der Priorisierung des THG-Protokolls berechnet. Dabei werden Emissionsfaktoren angewandt, die von Energieattribut-Zertifikaten, vertraglichen Instrumenten mit Energieanbietern oder Residualmixfaktoren von GaBi (v13.0 [12/2020]), abgeleitet werden. Liegen keine vertraglichen Vereinbarungen oder Residualmixfaktoren vor, verwendet GF standortbasierte Emissionsfaktoren.
Scope-3-Emissionen
GF hat seine Scope-3-Emissionen in allen elf Kategorien im Einklang mit dem THG-Protokoll und den Kriterien der SBTi V4.2 berechnet. Kategorie 1 (eingekaufte Güter und Dienstleistungen) und Kategorie 11 (Nutzung der verkauften Produkte) wurden in der Emissionsaufstellung 2019 als wesentlich identifiziert, da sie zu 90% der Scope-3-Emissionen von GF beitragen.
Vier Kategorien – Kategorie 8 (angemietete oder geleaste Sachanlagen), Kategorie 13 (vermietete oder verleaste Sachanlagen), Kategorie 14 (Franchise) und Kategorie 15 (Investitionen) – wurden nicht berücksichtigt, weil sie für das Geschäftsmodell von GF nicht relevant sind.
Darüber hinaus wurden zwei Kategorien – Kategorie 2 (Investitionsgüter) und Kategorie 5 (Abfall aus eigener Geschäftstätigkeit) – berechnet, jedoch aufgrund ihres sehr geringen Beitrags für irrelevant befunden. Eingekaufte Dienstleistungen und gehandelte Gaszähler wurden von der Aufstellung ausgeschlossen. Die Ausschlüsse belaufen sich insgesamt auf 5% der gesamten Scope-3-Emissionen 2019. Die Ausschlüsse setzen sich wie folgt zusammen: ausgeschlossene Dienstleistungen: 3%; ausgeschlossene gehandelte Zähler: 2%; Kategorie 5 (Abfall aus eigener Geschäftstätigkeit) und Kategorie 2 (Investitionsgüter): <1%.
Kategorie 1 (eingekaufte Güter und Dienstleistungen) und Kategorie 11 (Nutzung der verkauften Produkte) wurden in der Emissionsaufstellung 2019 als wesentlich identifiziert, da sie 90% der Scope-3-Emissionen von GF ausmachen.
Für die Berechnung der Scope-3-Emissionen wurde im Allgemeinen für die einzelnen Kategorien eine Kombination der vom THG-Protokoll vorgeschriebenen Methoden verwendet.
Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen
Für GF Piping Systems wird bei der Berechnung die Menge der eingekauften Rohmaterialien, Rohrleitungen, Klebstoffe, Kupferdrähte und anderen Rohmetalle für Armaturen berücksichtigt. Bei GF Casting Solutions fliesst die Menge der eingekauften Rohstoffe Aluminium (primär, sekundär), Magnesium (Legierung, rein), Eisen (Schrott, Roheisen), Stahl, Legierungsbestandteile und anderer Verbrauchsmaterialien in die Berechnung ein.
Beide Divisionen überprüfen ihre Berechnung jährlich und fügen jährliche Aktualisierungen hinzu.
Bei GF Machining Solutions sind Emissionen von eingekauften Gütern und Dienstleistungen enthalten. Für GF Machining Solutions wurden die Emissionen zusätzlich von fünf repräsentativen Maschinen auf Basis des Umsatzanteils pro Maschinentyp abgeleitet. Da GF Machining Solutions 2019 2% zum Gesamtvolumen der Kategorie-1-Emissionen beigesteuert hat, werden die Emissionen dieser Kategorie auf Basis des Umsatzanteils pro Maschinentyp berechnet. Dabei bleiben die repräsentativen Maschinentypen für den Zeitraum der Strategie 2025 unverändert.
Als Quellen für Emissionsdaten wurden für alle drei Divisionen Daten von ecoinvent, Angaben von Lieferanten und Nachforschungen von Dritten herangezogen. Dienstleistungen wurden aus der Kategorie 1 (eingekaufte Güter und Dienstleistungen ausgeschlossen) aufgrund der niedrigen Emissionsintensität im Vergleich zu den für alle drei Divisionen eingekauften Rohmaterialien.
Kategorie 11: Nutzung der verkauften Produkte
Die Elektro-Erosions-(EDM)- sowie die Fräs- und Lasermaschinen von GF Machining Solutions verbrauchen Energie und sind deswegen die Hauptquelle der THG-Emissionen in dieser Kategorie. Die Zahl für den Stromverbrauch wurde anhand des Verbrauchs einer Auswahl repräsentativer Maschinen unter Verwendung der ISO-14955-Normen und der Abschreibungstabellen des deutschen Bundesfinanzministeriums festgelegt, während die Emissionsfaktoren für Strom (einschliesslich CH4 und N2O) von der Internationalen Energieagentur stammen. Für GF Machining Solutions wurden die Emissionen zusätzlich von fünf repräsentativen Maschinen auf Basis des Umsatzanteils pro Maschinentyp abgeleitet.
Weder die Produkte von GF Piping Systems noch von GF Casting Solutions verbrauchen in der Nutzungsphase Energie. Bei GF Piping Systems wurde das Portfolio für Prozessautomatisierung, in dem alle Produkte mit Energieverbrauch zusammengefasst sind, nicht berücksichtigt, da dessen Stromverbrauch über eine Nutzungsphase von zehn Jahren hinweg auf <0,1% geschätzt wurde.
Verbleibende Scope-3-Kategorien
Emissionen durch Geschäftsreisen (Kategorie 6) werden jährlich auf Basis der Reisedaten des Reisemanagementsystems von GF berechnet. Alle verbleibenden Scope-3-Kategorien wurden für 2019 berechnet oder geschätzt und werden auf jährlicher Basis mit dem Umsatzanstieg/-rückgang multipliziert.
Luftemissionen
GF überwacht halogenierte und nicht halogenierte flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Schwefeloxid (SOx), Stickstoffoxid (NOx) und Feinstaub (PM 10 und PM 2,5), Schwermetalle und persistente organische Schadstoffe (POPs), die herstellungs- oder infrastrukturbedingt anfallen.
VOCs sind hauptsächlich auf die Verwendung von halogenierten und nicht halogenierten Lösungsmitteln, Reinigungsmitteln, Verdünnungsmitteln, Treibstoffen und Lacken in Produktionsprozessen zurückzuführen. Da diese Emissionen nicht als wesentlich betrachtet werden, wurden sie nicht in die Umweltziele von GF aufgenommen.
Wasser und Abwasser
GF unterscheidet Wasserentnahmen nach Quelle (öffentliche Wasserversorgung, Grund- und Regenwasser) und Abwässer nach Kanal (Abwassersysteme, unverschmutzt zurück in Umgebungsgewässer). Das direkt aus der Umwelt entnommene Wasser wird vorwiegend für Kühlungszwecke in geschlossenen Kühlkreisläufen verwendet. Die Kühlung mit Wasser ermöglicht GF, seinen Energieverbrauch zu senken, da keine mechanischen Kühlvorrichtungen erforderlich sind. Die Zahlen zur Wasserentnahme stammen von lokalen Messgeräten, Rechnungen von Versorgern oder Umweltmanagementsystemen.
Die Zielgrösse für die Wasserintensität ist für 14 Standorte verbindlich, die sich in wasserarmen Gebieten befinden und einen hohen jährlichen Wasserverbrauch von mindestens 10’000 m³ aufweisen. Gebiete mit Wasserknappheit und Wasserstress werden anhand zweier verschiedener Szenarien des vom World Resources Institute entwickelten Aqueduct Water Risk Atlas definiert. Der Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2020 dient als Basis, um eine realistischere Verbrauchsentwicklung aufzuzeigen. Inwieweit die im Nachhaltigkeitsrahmen 2025 vorgegebenen Zielgrössen in Bezug auf Wasser erreicht worden sind, wird abhängig vom Produktionsvolumen berechnet.
Abfälle und Rezyklierung
GF stuft Abfälle nach Art (normale Abfälle, ungefährliche Abfälle) und gemäss den Entsorgungspfaden ein (Rezyklierung, Deponieentsorgung oder Verbrennung, Behandlung oder Verbrennung). Berücksichtigt werden sämtliche Abfälle/Recyclingmaterialien aus der Produktion sowie jegliche sonstigen Abfälle durch Wartung, aus Büros, Kantinen, Lager usw.
Der Energieverbrauch durch Abfälle wird nicht als Rezyklierung gezählt. GF strebt an, das Volumen der zu Deponien und zur Entsorgung verbrachten Abfälle zu senken und die Rezyklierquoten zu erhöhen.
Das Abfallziel ist für alle Produktionsunternehmen verbindlich. Der Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2020 dient als Basis, um eine realistischere Verbrauchsentwicklung aufzuzeigen. Inwieweit das im Nachhaltigkeitsrahmen 2025 definierte Abfallziel erreicht worden ist, wird abhängig vom Produktionsvolumen berechnet.
Rezykliertes Input-Material
Die Daten zu rezykliertem Input-Material werden von den Produktionsunternehmen von GF Piping Systems erfasst. Bedingt durch die unterschiedliche Art ihrer Geschäftstätigkeit und die vernachlässigbare Relevanz sind die anderen beiden Divisionen von dieser Berichterstattung ausgeschlossen.
Nachhaltigkeitsbewertungen der Lieferanten
Daten zu Nachhaltigkeitsbewertungen der Lieferanten werden von allen Einkaufsabteilungen der Divisionen auf Basis eines vereinbarten Prozesses ausgewiesen und von Corporate Sustainability konsolidiert.
Sozialkennzahlen
Mitarbeitende, Leitungsorgane, berufliche Aus- und Weiterbildung
Daten zu Mitarbeitenden werden nach Altersgruppe, Geschlecht, Voll- oder Teilzeitbeschäftigung und Führungsebene sowie nach Abgängen und Neueinstellungen mit Aufschlüsselung nach Altersgruppe und Geschlecht offengelegt. Auch Daten zu Praktikantinnen und Praktikanten, Studierenden und Lernenden werden offengelegt.
Der Begriff „Führungspositionen“ beinhaltet die Mitglieder der Geschäftsleitung jedes Standorts sowie die Führungskräfte, die an die Geschäftsleitung berichten.
Die Aufschlüsselung der Daten zu Mitarbeitenden nach Altersgruppe und Geschlecht deckt alle Standorte und Betriebsabläufe von GF weltweit ab. Daten zur Offenlegung von Voll- oder Teilzeitbeschäftigung, Führungsebene, Neueinstellungen und Abgängen werden von Standorten mit mehr als zehn Beschäftigten ausgewiesen.
Die Personalfluktuation wird berechnet, indem die Zahl der Abgänge durch den durchschnittlichen Personalbestand im vorangegangenen Zeitraum dividiert wird.
Die Offenlegung von Schulungsdaten beinhaltet die Gesamtzahl der Schulungstage und die Zahl der Mitarbeitenden von GF, die im Berichtszeitraum eine Schulung durchlaufen.
Gesundheit und Sicherheit
GF erfasst arbeitsbedingte Verletzungen und Krankheiten für GF Mitarbeitende, Leih-/Zeitpersonal und sonstige Dritte (z. B. Besucherinnen und Besucher) aller Betriebsabläufe und Standorte (106 Rechtseinheiten insgesamt). Die Zielgrösse für die Unfallrate ist für alle Standorte weltweit mit mehr als 10 Mitarbeitenden verbindlich. GF schliesst dabei Mitarbeitende und Leih-/Zeitpersonal im KPI „Unfallhäufigkeitsrate pro 1 Mio. Arbeitsstunden“ (LTIFR) ein. Arbeitsbedingte Todesfälle werden intern für alle Beschäftigtentypen ausgewiesen und als konsolidierte Zahl offengelegt. Zusätzlich erhebt GF Daten zu Absenztagen von Mitarbeitenden von GF, die in unfall- oder krankheitsbedingte Absenzen aufgeteilt werden, sowie die Gesamtzahl der Absenztage.