Urbanisierung

Den Zugang zu Wasser verbessern

Zersiedelung der Städte

Die Weltbevölkerung wächst, und unsere Volkswirtschaften haben sich im Lauf der Jahrhunderte immer weiter industrialisiert. In der Folge leben heute 57% aller Menschen in Städten – und der Trend zur weiteren Urbanisierung hält an. Weil sich die Menschen vom Land in die Ballungsräume bewegen, steigt die Nachfrage nach besserem Zugang zu Arbeit, Transport, Bildung und Gesundheit genauso wie nach sozialen, kulturellen und politischen Aktivitäten. Fachleute sagen voraus, dass mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung bis 2050 in Städten leben wird. Die Bereitstellung einer sicheren Energieversorgung, moderner Gesundheitseinrichtungen und stabiler Infrastrukturen für sauberes Wasser ist der Schlüssel für den Erfolg dieses Wandels.

Fakten zur Urbanisierung

4,3 Mia.

Mehr als 4,3 Milliarden Menschen leben derzeit weltweit in städtischen Gebieten.

68%

Schätzungen zufolge werden im Jahr 2050 68% der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben.

50%

Der Anteil der Stadtbevölkerung, die über keine sichere Trinkwasserversorgung verfügt, ist seit dem Jahr 2000 um mehr als 50% gestiegen.

126 Mia.

126 Milliarden Kubikmeter Wasser gehen jedes Jahr in Rohrleitungen und Ventilen beim Transport verloren – genug, um den Zürichsee 32-mal zu füllen.

Quellen: Statista, UN-Wasser, International Water Association

Wasserressourcen sparsam nutzen

GF Piping Systems und Ekopak

Während sich die urbane Wasserwirtschaft in Europa und Nordamerika auf einem vergleichsweise hohen Niveau befindet, reichen die Trinkwasservorräte in einigen Gebieten Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas nicht mehr aus, um eine stetig wachsende Bevölkerung zu versorgen. GF Piping Systems unterstützt seinen Kunden Ekopak aus Belgien bei der Entwicklung einer praktikablen Lösung für einen möglichst sparsamen Umgang mit den Wasserressourcen in Industrie und Haushalt.

Wer sich mit dem Thema Wasser beschäftigt, stösst auf beeindruckende Zahlen: 2,5% des Wassers auf der Erde sind (trinkbares) Süsswasser. In Litern ausgedrückt, wären das eine 35 mit 18 angehängten Nullen. Weltweit gehen jedoch jedes Jahr mehr als 126 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser durch Leckagen in Leitungen und Ventilen beim Transport verloren. Das ist genug Wasser, um den Zürichsee, den fünftgrössten See der Schweiz, 32-mal zu füllen.

Wasser ist kostbar. Wir trinken es, verwenden es in unseren Haushalten, produzieren damit Waren und nutzen es, um diese Waren zu transportieren.

Wie können wir den Wasserverbrauch nachhaltiger machen?

Wassersparen ist eine Möglichkeit, den Wasserverbrauch nachhaltiger zu gestalten. In der Industrie werden jedoch bestimmte Produktionsverfahren angewandt, die grosse Mengen an Wasser benötigen, viel mehr als in Privathaushalten. Die Chemie-, Papier-, Metall- und Lebensmittelproduktion sind nur einige Branchen, in denen Unternehmen auf sauberes und hochwertiges Wasser angewiesen sind.

Das belgische Unternehmen Ekopak ist auf Wasseraufbereitung und -recycling spezialisiert, sowohl für industrielle als auch für kommunale Zwecke. Es bietet massgeschneiderte und dezentrale mobile Systeme in Containern an, die Wasser durch Umkehrosmose aufbereiten – ein Wasserreinigungsverfahren, das 90 bis 100% der Krankheitserreger, Partikel und Bakterien entfernt. Das gereinigte Wasser kann dann wiederverwendet werden. GF Piping Systems liefert Ventile, Antriebe, Mess- und Regeltechnik, Rohre und Fittings für die mobilen Container – die Ausstattung variiert je nach Bedarf. Ein durchschnittlicher Container, der Wasser dorthin bringt, wo es am meisten gebraucht wird, ist mit rund 500 Fittings, 80 Ventilen und 20 Sensoren ausgestattet. Da Frisch- und Abwasser nicht über weite Strecken transportiert werden müssen, sondern in einem geschlossenen Kreislauf bleiben, spart die dezentrale Wasseraufbereitung eine Menge Energie.

Die Sicht der GF Expertin

Wie hilft GF Piping Systems ihren Kunden, zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen?

Wir verfügen über fundierte Erfahrungen in der Prozessautomatisierung. Sie ermöglichen es uns, neben unserem Fachwissen über traditionelle Rohrleitungssysteme eine breite Palette von Komponenten anzubieten, die für effizientere und nachhaltigere Prozesse eingesetzt werden. Dadurch können Kunden wie Ekopak die Wasserqualität ihrer eigenen Kunden rund um die Uhr überwachen und steuern. Die für die Kunststoffrohrleitungssysteme entwickelten Ventile und Sensoren sind sehr leicht und langlebig, was sowohl den logistischen Aufwand für den Transport und den Austausch als auch die Auswirkungen auf die Umwelt reduziert. Das komplette Rohrleitungssystem wird von einem einzigen Anbieter bezogen, was die Planung noch einfacher macht.

Wie hat GF zum Erfolg der Zusammenarbeit beigetragen?

Die F&E- und Technik-Teams von GF sind in der Lage, zwei wichtige Anforderungen an die Systeme in den Containern von Ekopak zu erfüllen: Zum einen garantieren wir dank unserer herausragenden Innovations- und Produktionskapazitäten qualitativ hochwertige Produkte, zum anderen sorgen wir dank des geringen Wartungsaufwands und der Robustheit während des Betriebs für ein sicheres Gefühl. Gleichzeitig müssen die Systeme kompakt und leicht genug sein, um in einem Container zum Kunden transportiert werden zu können. Mit modernen Kunststoffen und unserem Technikwissen leistet GF Piping Systems einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Partnerschaft.

„Die für Kunststoffrohrsysteme konzipierten Ventile und Sensoren sind sehr leicht und langlebig.“

Warum ist die Partnerschaft von GF und Ekopak eine Antwort auf die Herausforderungen der Urbanisierung?

Dank der Fernüberwachung unserer Prozessautomatisierungstechnologie war Ekopak in der Lage, „Water as a service“-Lösungen (auf Deutsch Wasser als Service) zu entwickeln, die eine dezentrale industrielle Wasseraufbereitung ermöglichen. Wir tragen dazu bei, die mit der Urbanisierung verbundene Wasserknappheit zu lösen, die Umwelt vor unbehandelten Industrieabwässern zu schützen und den Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Wasserversorgung zu geben. GF und Ekopak haben auch auf die schwankende Nachfrage reagiert und sind in der Lage, die Anlagen je nach Bedarf zu skalieren, um keine Energie zu verschwenden.

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Sandra Schiller, Leiterin Process Automation im Geschäftszweig Industrie von GF Piping Systems, sagt, GF trage dazu bei, viele mit der Urbanisierung verbundene Probleme der Wasserknappheit zu lösen.

„Wir müssen zu einer Kreislaufwirtschaft übergehen, die von Partnerschaft geprägt ist. Daran glauben wir. Wir haben die gleichen Ambitionen und teilen die Werte unseres Partners GF.“ 
Pieter Loose, CEO Ekopak

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Von Tielt bei Gent (Belgien) aus beliefert Ekopak Kunden in aller Welt, darunter Lebensmittel- und Textilhersteller sowie Chemie- und Pharmaunternehmen. Zu den Kunden von Ekopak gehören auch Kommunen, sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten. Sie nutzen die Container zum Beispiel für die Installation einer temporären Trinkwasserversorgung oder für die Krisenhilfe. Kürzlich lieferte Ekopak 140 energieautarke Container, die mit Solarzellen und chemischer Abfallreinigung ausgestattet sind, zur Trinkwasseraufbereitung in Trockengebiete in Afrika.

Ekopak rüstet jährlich bis zu 75 Behälter mit Lösungen von GF Piping Systems aus.

„Trinkwasser ist im Grunde die ‚niedrigste‘ Qualitätsstufe von aufbereitetem Wasser“, sagt Sandra Schiller, Leiterin Process Automation im Geschäftszweig Industrie von GF Piping Systems. „Während Menschen mit leichten Schwankungen in der Wasserqualität zurechtkommen, benötigen Unternehmen in der Prozessindustrie oder der Lebensmittelherstellung eine deutlich höhere und konstante Wasserqualität. Das stellt ganz andere Anforderungen an die Container.“ GF Piping Systems und Ekopak arbeiten bereits seit 2007 erfolgreich zusammen. „Indem wir uns gegenseitig zuhören, können wir mehr Wissen über nachhaltige Anwendungen in der Wasseraufbereitung gewinnen und unsere Lösungen kontinuierlich verbessern“, sagt Schiller.

Der Kreislauf unseres Lebenselixirs: Wie kann er gelingen?

Die Container von Ekopak sind massgeschneiderte und dezentrale mobile Systeme zur Wasseraufbereitung. Mehrere Sensoren und Ventile am Einlass, am Auslass und dazwischen überwachen und steuern ständig die Wasserqualität. Mit jedem Prozessschritt steigt sie. Die Herausforderung besteht darin, eine gleichbleibende Wasserqualität zu erhalten, unabhängig von der vorherigen Verschmutzung des Wassers. In einem durchschnittlichen Ekopak-Container sind etwa 500 Armaturen, 80 Ventile und 20 Sensoren von GF verbaut. Diese Infografik erklärt schrittweise, wie das System genau funktioniert.

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Lesen Sie mehr über weitere Projekte von GF zur nachhaltigen Entwicklung in städtischen Gebieten.

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Bevorzugter Partner

Helsinki will die nachhaltigste urbane Region der Welt werden. Dieses Ziel hat sich HSY, die Umweltbehörde der finnischen Hauptstadt, gesetzt. Die städtische Einrichtung ist für die Trinkwasserversorgung, die Abwasserreinigung und die Abfallentsorgung verantwortlich und unterhält das Wasserleitungsnetz der Region. Als bevorzugter Partner von HSY lieferte GF Piping Systems Polyethylen-Rohrleitungsfittings zur Wartung und Modernisierung des Wassernetzes. GF war der einzige Bieter, der die anspruchsvolle Anforderung von HSY erfüllte, eine umfassende Aufstellung der CO2-Emissionen zu liefern, die während des gesamten Herstellungs- und Lieferprozesses entstehen.

Lesen Sie, wie GF Piping Systems dies geschafft hat.

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Schnelle Lieferung

Konsumgüter werden zunehmend online bestellt, vor allem in städtischen Gebieten. Logistik- und Verteilzentren boomen und sind zunehmend auch ausserhalb der Ballungsräume und an vielen Autobahnausfahrten zu finden. Damit die Waren reibungslos und schnell vom Absender zum Empfänger gelangen, braucht es intelligente und hochautomatisierte Logistiksysteme, wie sie Boston Dynamics, ein Konstruktions- und Robotikdesign-Unternehmen mit Sitz in Waltham (USA), herstellt. GF Casting Solutions arbeitet eng mit Boston Dynamics zusammen und unterstützt das Unternehmen mit einer Eisengusslösung für einen Logistikroboter, der rund 800 Pakete pro Stunde bewegen kann. Das Bauteil für den Roboterkörper wurde am Computer entworfen und simuliert. GF Casting Solutions produzierte den Prototyp zur Vorschau mit einem 3D-Sanddrucker. Dies beschleunigte die Entwicklung im Prototypenbau erheblich und reduzierte gleichzeitig den Ressourcenaufwand für diesen Prozess.

Erfahren Sie mehr über das Prototyping mit 3D-Druck bei GF.

Unser Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

Durch die Zusammenarbeit mit Ekopak trägt GF Piping Systems zur Erreichung der folgenden Ziele bei:

UN SDG 3:

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

UN SDG 6:

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

UN SDG 9:

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Erfahren Sie mehr über GF und seinen Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung im aktuellen GF Nachhaltigkeitsbericht.

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